Vortrag vom 17.01.2024 Frau Professorin Dr. Küper Teil 2
Unsere Stauanlage ist bereits jetzt auf ökologische Aspekte ausgerichtet (seit 1988). Wie man in dem Artikel nachlesen kann, waren die damaligen Verantwortlichen auch sehr stolz darauf, die Renaturierung berücksichtigt zu haben und waren damit anderen Gemeinden weit voraus. Seit der Zeit gibt es außer einer Aalklappe (seit 1970) sogar eine Fischtreppe und damit hätte die Anlage bereits damals auch den jetzigen Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie entsprochen.
Hier sehen wir einen Schnitt durch das jetzige Stauwehr mit seiner Brücke. Oben sehen wir einen Besucher auf der Brücke, die rötliche Linse in der Mitte ist die Wehrklappe, die heruntergefahren werden kann, wenn das Stauziel erreicht ist.
Oben drüber befindet sich der Zylinder, der das Verfahren ermöglicht. Links sieht man die Wassersäule des Staubeckens und rechts die Wassersäule der wegfließenden Werse.
Ein Nebenaspekt ist, dass die Variante 11 fast identisch schon mal vor 13 Jahren vorgestellt wurde, damals von einem anderen Unternehmen. Wir fragen uns, ob hier etwa zwei Mal bezahlt worden ist. Dies wäre eine immense Verschleuderung von Steuergeldern. Dazu mehr bei einem der nächsten Termine.
Stauanlage Drensteinfurt bei Niedrigwasser
Auch in Dürrezeiten verhindert unsere Stauanlage, dass das Grundwasser absinkt. Die meisten Häuser der Anrainer sind nach dem Stauwehr gebaut worden und wären damit von einer Grundwasserabsenkung direkt betroffen.
Es ist geplant, die Werse um mehr als drei Meter (3,20 – 3,80 m) gegenüber dem jetzigen Wasserniveau der Stauanlage abzusenken. Die Planer versuchen das Grundwasserniveau für die anliegenden Gebäude zu erhalten auf dem Niveau, das der Stauanlage entspricht. Das ist nicht möglich. Auf dieser Zeichnung ist zu sehen, wie sich die Grundwasserabsenkung vollziehen und auf die umliegenden Gebäude auswirken wird.
Man kann gar nicht so tief verspunden, dass es keinen Grundwasserdruckausgleich gibt.
Wir haben in fast ganz Drensteinfurt sogenannte bindige Böden wie z.B. Lehm. Wenn man dem Lehm das Wasser entzieht, schrumpelt er, so dass sich im Untergrund Hohlräume bilden, die dazu führen, dass die Gebäude Setzrisse bekommen. Außerdem wird eine dermaßen starke Grundwasserabsenkung die Pflanzen im Ahlener Baugebiet verdorren lassen.
Unten sehen wir den jetzigen Zustand der Schlossanlage und des Wersestaubeckens, oben das geplante Wersebett (Vatiiante 11).
Um das Wasser in der Schloßgräfte zu halten, müssen, wie Sie sehen, riesige Spundwände gerammt werden und der Blick aufs Schloss wird wesentlich bescheidener ausfallen. Eine Spiegelung im Wasser ist z.B. nicht mehr möglich, denn es gibt dann nur noch eine kleine mickrige Gräfte.
Auch in Dürreperioden schützt uns die jetzige Stauanlage vor absinkendem Grundwasser. Das bedeutet auch, dass die Stauanlage die Fischtreppe speist und damit für Durchgängigkeit der Werse sorgt .In dem geplanten Mäander, dagegen, kann kein Wasser gehalten werden. Dann sieht es so aus wie in diesem Beispiel des Ahlener Mäanders. Auch Fische sind hier wohl kaum mehr überlebensfähig und ein Fischaufstieg praktisch unmöglich.
Außerdem verrottet in Dürreperioden das eingebaute Totholz und muss kostenaufwändig entfernt und erneuert werden. Auch ein Mäander muss gepflegt werden und pflegt sich nicht selbst, wie behauptet wird. Geboten ist daher für die Zukunft:
Die Stauanlage in Drensteinfurt:
noch besserer Hochwasser- und
Naturschutz durch:
- Sanierung und regelmäßige Pflege der Stauanlage
- Bau einer modernen Fischtreppe
(Vorbild z. B. Harvichhorster Mühle)
- Hochwasserrisikomanagement